Richard Wagner

Der Ring des Nibelungen - Götterdämmerung

Ein Bühnenfestspiel für drei Tage und einen Vorabend
Musik und Dichtung von Richard Wagner
In deutscher Sprache mit Übertiteln

Oper

Premiere am 07.02.2015
Spielstätte Großer Saal

Dauer 5 Std. 45 min.


Weitere Termine werden in Kürze bekannt gegeben.

 

 

Stückinfo

Am Anfang war das Ende, das Ende ist ein Anfang. – Mit dieser dialektischen Volte könnte man zugleich die Entstehung und das Finale der Götterdämmerung, des letzten Teils der Ring-Tetralogie, in einer Sentenz zusammenfassen. Hatte doch Richard Wagner den gewaltigen Text-Korpus vom Ring des Nibelungen 1848 nicht mit dem Rheingold  begonnen, sondern mit dem Schlussteil, der damals noch Siegfrieds Tod hieß. Vollendet war die gesamte Dichtung im Dezember 1852, die vier Teile – Das Rheingold, Die Walküre, Siegfried und Götterdämmerung – wurden allerdings kompositorisch in der Reihenfolge der Handlung in Angriff genommen, wobei es im Siegfried zwischen dem 2. (1857) und dem 3. Akt (1869) zu jener zwölf Jahre andauernden Ring-Pause/Krise kam, in der Tristan und Isolde und Die Meistersinger von Nürnberg entstanden.

Noch vor der Unterbrechung der Arbeit an Siegfried, nämlich 1857, entschloss sich Wagner, Siegfrieds Tod in Götterdämmerung umzubenennen und Brünnhildes Schlussansprache – das große Vermächtnis der gesamten Tetralogie – neu zu formulieren: eine Schlüssel-Tat im Hinblick auf die Gesamt-Interpretation des Rings, die geradezu für einen Paradigmen-Wechsel im Denken Wagners stehen dürfte. Wird im Entwurf von 1851 den Göttern durch Siegfrieds Opfertod noch „Erlösung“ in Aussicht gestellt, verkündet nun Brünnhilde nahezu frohlockend „der Götter Ende“.

Vorausgegangen ist diesem Finale ein Intrigen-Krimi, der – trotz aller orchestralen Großtaten à la „Siegfrieds Rheinfahrt“ und „Siegfrieds Trauermarsch“ – im Grunde um den intimen Entfremdungsprozess zweier Liebender kreist. Siegfried, der sich im Vorspiel in unverbrüchlicher Treue von Brünnhilde verabschiedet hat, wird im ersten Aufzug – aufgrund des ihm bei den Gibichungen von Gutrune verabreichten Vergessens-Trunkes – in Gunthers Gestalt (!) um Brünnhilde für Gunther (!!) freien und im zweiten Aufzug Gutrune (!!!) ehelichen. Nachdem Brünnhilde durch den verräterischen Ring an Siegfrieds Finger den infamen Gestalt-Tausch aufgedeckt hat, wird sie selbst Siegfried zum Freiwild erklären und den Mord durch Hagen, Alberichs Sohn, legitimieren.

Dass das Ende trotzdem ein Anfang sein könnte, stellt hingegen das zu guter Letzt im Orchester aufleuchtende Motiv vom „hehrsten Wunder“ aus der Walküre in Aussicht.

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