Giacomo Puccini

Tosca

Oper in drei Akten nach dem Schauspiel La Tosca von Victorien Sardou
Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica
In italienischer Sprache mit Übertiteln

Oper

Premiere am 12.09.2014
Spielstätte Großer Saal

Dauer 2 Std. 45 min.


Weitere Termine werden in Kürze bekannt gegeben.

 

 

Stückinfo

Nie war in der Oper das Politische privater und das Private politischer als in Puccinis Tosca: Der Kampf um die Gunst, das Herz und den Körper der berühmten Sängerin Floria Tosca, den der Maler Mario Cavaradossi und der römische Polizeichef Baron Scarpia untereinander austragen, ist zugleich der historische Kampf zwischen Aufklärung und Reaktion, zwischen den von den napoleonischen Truppen über Europa verbreiteten Idealen der Französischen Revolution und den „anciens régimes“ der alten Habsburger Mächte, die die nach Rom geflohene Königin Maria Carolina von Neapel im Kampf gegen Bonaparte und die Trikolore unterstützen.
 
In nicht einmal 24 Stunden – die im Jahre 1800 spielende Handlung beginnt am Nachmittag des 17. Juni und erstreckt sich nicht länger als bis zum frühen Morgen des 18. – verlieren alle drei Protagonisten dieses erotisch-politischen Kammerspiels jegliche Sicherheit(en) und schließlich ihr Leben. Erst wird das Künstler-Liebespaar, Cavaradossi und Tosca, von Scarpias Besitzwut und Zerstörungslust in einer gewaltigen Omnipotenz-Phantasie („Te Deum“) ins Visier genommen und dann durch die physische (an Cavaradossi) wie psychische Folter (an Tosca) auseinander dividiert. Die Kunde von Napoleons Sieg bei Marengo verwandelt den fast schon körperlich vernichteten Cavaradossi – wie in einem hell aufflackernden „Blitzlicht der Geschichte“ – moralisch wie musikalisch noch einmal in einen Triumphator („Vittoria! Vittoria!“), bevor Scarpias schon zerfallendes Unrechtssystem an ihm ein letztes Exempel statuieren will. Tosca wiederum wandelt sich vom Opfer zur Täterin: Der Zufall in der Gestalt eines auf Scarpias Schreibtisch liegenden Messers ermöglicht es ihr, das von Scarpia erzwungene „Tauschgeschäft“ – ihren Körper für Cavaradossis Leben – zu unterlaufen, indem nicht ihr, sondern sein Leib bluten muss … Die in Aussicht gestellte Scheinhinrichtung Cavaradossis erweist sich aber ebenfalls als Schein. Noch über den Tod hinaus lebt Scarpia als Henker fort.

Puccini hat in dieses düstre Melodram – neben dem orchestral wie vokal gigantischen „Te Deum“ – Arien von filigraner Expressivität eingeflochten, die trotz Toscas finalem Sprung von der Engelsburg ein utopisches Hoffnungs-Potenzial aufscheinen lassen: Mit „Vissi d’arte“ (Tosca) und „E lucevan le stelle“ (Cavaradossi) überdauert das Liebespaar Raum und Zeit …

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